Im Land der Angst: Thriller (German Edition) by Ingo Blisse

Im Land der Angst: Thriller (German Edition) by Ingo Blisse

Autor:Ingo Blisse [Blisse, Ingo]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Hallenberger Media Verlag
veröffentlicht: 2014-11-25T23:00:00+00:00


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Steve Rodnick saß im Schlafzimmer von Christine und Paula, die zusammengekauert auf einem Bett aneinander lehnten. Er hatte sie über das Gespräch der Männer informiert, über das grausame Vorhaben, dessen Durchführung jedoch unausweichlich geworden war. So zuwider jedem von ihnen die Vorstellung war, die Leichen zu verbrennen, so sehr verstanden sie auch die Notwendigkeit.

Gregory hatte zu bedenken gegeben, dass die polizeilichen Ermittlungen, die irgendwann einmal einsetzen würden, jeglicher Ansätze beraubt würden, doch weiterhin Tür an Tür mit den verwesenden Leichnamen zu leben, war für die Gemeinschaft untragbar. Sie hatten beschlossen, die Verbrennung im Poolraum vorzunehmen, um für den Notfall schnellen Zugang zum Löschwasser zu haben. Ihre Gedanken hatten sich sehr rational bewegt und so hatten sie auch das Risiko bedacht, beim Ausbreiten eines Feuers keinerlei Fluchtmöglichkeit aus dem Haus zu besitzen.

Mike hatte Ashleys Kopf entdeckt. Er war allem Anschein nach in die Bibliothek geschleudert worden und lag nahe den beiden anderen Leichen. Steve hatte gebeten, nicht an der Verlegung und Verbrennung teilnehmen zu müssen, da er sich das nicht zutrauen würde, ohne sich wieder zu übergeben. Mike und Gregory hatten, wenn auch aus unterschiedlichen Beweggründen, zugestimmt.

Als der scharfe Geruch kokelnden Fleisches sich durch das Haus zog, hielten Christine, Paula und Steve sich Taschentücher über ihre Nasen. Keiner wollte sich das grausame Szenario vorstellen, dass sich am Swimmingpool abspielte.

„Es ist jetzt nicht angebracht, aber ich würde euch gerne etwas über mich erzählen. Etwas, was euch vielleicht erklärt, warum ich so anders bin als andere Männer, die ihr vielleicht kennt.“

Verdutzt sahen die beiden Frauen auf Steve. Es schien nicht der richtige Augenblick für Geständnisse zu sein, aber sie hatten unausgesprochen das Gefühl, dass es wichtig für Steve war, zu reden. Paula nickte.

„Ich hatte euch bereits erzählt, dass ich in Los Angeles aufgewachsen bin. Ich lebte bei meiner Mutter. Meinen Vater habe ich nie kennen gelernt. Angeblich ist er bei einer Kneipenschlägerei ums Leben gekommen, für die ich nie einen Beweis gesehen habe. Meine Mutter hasste ihn. Ich glaube, deshalb hat sie auch diese Geschichte erfunden. Da wir nie viel Geld hatten, zogen mich meine Mitschüler bereits in frühen Jahren auf. Da hat sich bis heute nicht viel geändert, aber man lernt, es besser abzublocken.“

„Aber Steve ...“, wollte Paula trösten.

„Bitte, unterbrich mich nicht. Es fällt mir schwer genug, dies zu erzählen. Meine Mutter war sehr gläubig. In unserem Haus gab es Dutzende von Kreuzen und in jeder Ecke hatte sie kleine Altare gebaut. Ich wurde gezwungen jede Stunde auf meinen Knien zu einem Gott zu beten, an dessen Existenz ich nie geglaubt habe. An manchen Feiertagen schleppte sie mich in fünf verschiedene Kirchen und bis heute gibt es kein Gebet, das ich nicht vor und zurück aufsagen kann. Das alles war noch irgendwie zu erdulden, aber im Laufe der Jahre, ich war vierzehn oder fünfzehn, hatte sie begonnen zu trinken. Sie steigerte sich immer mehr in ihren Wahn und begann, mich für alles Schlechte in der Welt verantwortlich zu machen. An Tagen, an denen sie besonders viel intus hatte, musste ich mich auf



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